Friedrich Ludwig Jahn

Das Geheimnis, mit allen Menschen in Frieden zu leben, besteht in der Kunst, jeden seiner Individualität nach zu verstehen.“
Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852)
Unsere Schule trägt seinen Namen:
Friedrich Ludwig Jahn
Doch wer war dieser Mann und was hat er zu seiner Zeit so Bedeutendes geleistet, dass wir uns heute noch daran erinnern?
  • Friedrich Ludwig Jahn wurde am 11. August 1778 in Lanz an der Prignitz geboren.
  • In seinem Elternhaus erlebte er eine sehr glückliche Kindheit.
  • Sein Vater, ein Pfarrer, unterrichtete ihn in Latein und seine Mutter brachte ihm das Lesen, Schreiben und Rechnen sowie viele andere Dinge bei.
  • Ab 1809 verdiente er seinen Lebensunterhalt als Hilfslehrer in Berlin.
  • Mit seinen Schülern wanderte er oft bis vor die Stadtgrenze.
  • In der Natur turnten und spielten sie nach dem Motto „Frisch, fromm, fröhlich, frei!“
  • Friedrich Ludwig Jahn erkannte, wie gut die sportliche Betätigung den Kindern tat und es war ihm wichtig, Körper und Geist der jungen Menschen zu fördern.
  • 1811 entstand vor den Toren Berlins der „Turnplatz auf der Hasenheide„, wo durch Turnen und Spiel die körperlichen Voraussetzungen für seine vaterländischen Ideen bei Jugendlichen und später auch bei den Erwachsenen geschaffen werden konnten.
  • Die Errichtung dieses Turnplatzes kann also als die Geburtsstunde des Turnens (Gerätturnens) angesehen werden.
  • Fünf Jahre später (1816) berichtete JAHN darüber in seinem Buch „Die DeutscheTurnkunst“: Die Turner trugen einheitlich graue Leinenkleidung, ohne Kopfbedeckung und Schuhe. Zu essen gab es Brot und Salz und zum Trinken Wasser. Auch die Mädchen sollten turnen; sie machten alle Übungen wie Klettern, Springen, Laufen, Spielen und auch das militärische Exerzieren und Schießen
  • An freien Nachmittagen zog der vollbärtige, langhaarige Hilfslehrer mit Schülern vom Grauen Kloster in die Hasenheide.
  • Geräteübungen am Pferd, Klettergerüst, an Ringen und Schwebebalken übernahm Jahn von Friedrich GutsMuths.
  • Neu entwickelt hatte Jahn das Barren- und Reckturnen, ebenso bezog er Schwimmen, Fechten und Wandern in seine Übungen ein.
  • Seine Leibesübungen begriff Jahn damals als Vorbereitung auf den Freiheitskampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft.
  • Jahn nannte es „Turnen“ – diese Wortschöpfung hat er selbst kreiert, als vermeintlich deutsches Stammwort von „Turnier“.
  • Und das Volk turnte.
  • Zwischen 1814 und 1817 trimmten sich bereits 12 000 Turner auf Turnplätzen für den Ernstfall.
  • Bevor seine Turnbewegung einen herben Rückschlag erlitt: Seine Bestrebungen wurden von der preußischen Regierung in einer Zeit der Restauration bald als staatsgefährdend angesehen.
  • 1819 wurde die Turnerei in der Hasenheide verboten.
  • Ein Jahr später wurde die „Turnsperre“ ausgerufen und Jahn verhaftet.
  • Erst 1840 rehabilitiert ihn Friedrich Wilhelm IV.
  • Ab 1844 durfte man in der Hasenheide wieder turnen.
  • Was heute noch an den 1852 verstorbenen Turnvater Jahn erinnert, ist ein Jahn-Denkmal in der Hasenheide, und zahlreiche Turnvereine, Sporthallen und -plätze, die seinen Namen tragen.
  • 1905 wurde Turnen in ganz Preußen Pflichtfach für Jungen und Mädchen.
  • Friedrich Ludwig Jahn hatte einen umstrittenen Ruf: Für die einen ist Jahn der Turn-Gott, für die anderen Begründer eines Vorläufers des Nationalsozialismus.
  • Zweifelsohne hat er seinerzeit wichtige Impulse für den Breitensport gesetzt.

Und wer heute turnt und sich sportlich fit hält,

kämpft damit höchstens einen Kampf gegen die eigenen Fettpölsterchen.

Das ist gesund – und ganz unpolitisch.